Landkreis Hameln-Pyrmont/LK Holzminden. Kommunen in ganz Deutschland beschäftigt die Transformation: Wie sieht eine klimafreundliche Kommune aus? Welche innovativen Lösungen gibt es für eine nachhaltige Energieversorgung? Und wie können Bürgerinnen und Bürger aktiv eingebunden werden? Auch bei der Arbeit des Klimaschutznetzwerks Holzminden-Höxter-Hameln-Pyrmont stehen diese Fragen im Zentrum. Seit zweieinhalb Jahren treffen sich Vertreterinnen und Vertreter von zehn Kommunen aus drei Landkreisen regelmäßig, um gemeinsam Strategien für eine zukunftsfähige, umweltfreundliche Entwicklung zu erarbeiten.
Die Netzwerkmitglieder setzen sich mit einer Vielzahl an Themen auseinander – von erneuerbaren Energien über klimafreundliche Kitas und Schulen bis hin zu innovativen Beleuchtungskonzepten und CO₂-Bilanzen. Organisiert und fachlich begleitet wird das Netzwerk von der Klimaschutzagentur Weserbergland, die ihr Wissen einbringt, Expertise vermittelt und als Bindeglied zwischen den Kommunen fungiert.
Vielfältige Themen – praxisnahe Lösungen
Das Themenspektrum ist breit gefächert: Wie lassen sich erneuerbare Energien optimal in kommunale Liegenschaften integrieren? Welche bisher ungenutzten Wärmequellen – etwa Abwasser – bieten Potenzial? Und wie gelingt eine klimafreundliche Modernisierung von Bestandsgebäuden? Auch die Anpassung an Klimafolgen sowie Konzepte zur Bürgerbeteiligung standen bereits auf der Agenda. „Im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es ständig neue Entwicklungen. Deshalb organisieren wir für die Netzwerktreffen aktuelle Fachinformationen und Referenten, damit die Kommunen auf dem neuesten Stand bleiben und fundierte Entscheidungen treffen können“, erklärt Patrick Bienstein von der Klimaschutzagentur Weserbergland ein Ziel der Netzwerkarbeit.
Wissenstransfer erleichtert die Umsetzung
Die im Netzwerk behandelten Themen sind wichtige Bausteine für die Kommunale Wärmeplanung – eine strategische Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Entscheidend für den Erfolg ist dabei die Einbindung der Menschen vor Ort.
„Das Klimaschutznetzwerk hat bereits dazu beigetragen, dass in mehreren Kommunen konkrete Maßnahmen initiiert und durch den Erfahrungsaustausch bewährte Konzepte in weiteren Kommunen angewendet wurden. Besonders wertvoll ist dabei der praxisnahe Austausch: Kommunen profitieren von Erfahrungsbeispielen und vom motivierenden Dialog. Letztlich geht es darum, die Transformation zielgerichtet und im Einklang mit den lokalen Gegebenheiten zu gestalten – immer mit Blick auf die Bürgerinnen und Bürger“, betont Patrick Bienstein. Am Ende der geförderten Netzwerkarbeit steht in 2025 nun insbesondere die Verstetigung im Fokus.
Hintergrundinformationen: Das Klimaschutznetzwerk Holzminden-Höxter-Hameln-Pyrmont
Zehn Kommunen aus drei Landkreisen arbeiten seit dem Spätsommer 2022 gemeinsam daran, den Klimaschutz in all ihre Arbeitsprozesse zu integrieren. Mit Unterstützung der Klimaschutzagentur Weserbergland haben sie zu diesem Zweck das Netzwerk gegründet. Die teilnehmenden Kommunen sind die Stadt Holzminden, die Samtgemeinden Bevern, Bodenwerder-Polle, Boffzen, Eschershausen-Stadtoldendorf, der Flecken Delligsen, die Stadt Bad Driburg, die Gemeinde Emmerthal sowie die Flecken Aerzen und Salzhemmendorf.
Das Netzwerk wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Einen Eigenanteil zahlen die Kommunen direkt und über ihre Beiträge an die Klimaschutzagentur, die die Umsetzung von gemeinnützigen Projekten möglich machen. Um ein Defizit in der allgemeinen Klimaschutzarbeit für Privatpersonen und Unternehmen der teilnehmenden Kommunen zu verhindern, finanziert Westfalen Weser den entsprechenden für das Netzwerk verwendeten Anteil der Beiträge im Umfang von über 60.000 Euro.