Landkreise Hameln-Pyrmont/Holzminden. Zentrale Informationen rund um die Wärmepumpe liefert der Vortrag „Mit Wärmepumpen nachhaltig und clever heizen“, der als Online-Format am Montag, dem 4. November, den Auftakt für die „Woche der Wärmepumpe“ in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden bildet. Am Dienstag wird er live in der Rattenfängerhalle in Hameln und am Donnerstag im Create Hub in Holzminden zu sehen sein. Wir haben mit dem Referenten Uwe Bochnig, Energieeffizienzberater der Klimaschutzagentur Weserbergland, über das Topthema gesprochen.
Herr Bochnig, die Wärmepumpe ist umstritten – was halten Sie von dieser Technologie?
Uwe Bochnig: Die Wärmepumpe ist eine effiziente Technologie, die uns ermöglicht, ohne fossile Energie zu heizen. Anders als viele denken, handelt es sich bei Wärmepumpen um eine innovative und gleichzeitig auch bewährte Heiztechnik. Wärmepumpen liefern verlässlich Wärme, bieten dadurch einen angenehmen Wohnkomfort – und das bei einem geringen Wartungsaufwand. Dass Wärmepumpen gut funktionieren, zeigt ihr breiter Einsatz z.B. in Skandinavien. In Norwegen nutzen beispielsweise rund 64 % der Haushalte eine Wärmepumpe. Wärmepumpen sind nachhaltig und das Mittel der Wahl, wenn es um zukunftsfähiges Heizen geht.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Uwe Bochnig: Die Wärmepumpe zieht Energie z.B. aus der Umgebungsluft oder aus dem Boden, konzentriert sie und gibt sie über das Heizungssystem an die Innenräume ab. Das Prinzip kennen wir alle, denn unsere Kühlschränke arbeiten auf diese Weise – nur dass sie Kälte und nicht Wärme erzeugen.
Anders als in den herkömmlichen Heizungen muss bei der Wärmepumpe also kein Brennstoff – Gas oder Öl – verbrannt werden, um Wärme zu erzeugen. Die Wärmepumpe benötigt allerdings eine Restmenge an elektrischem Strom, um den Kompressor zu betreiben. Wenn der ebenfalls aus erneuerbaren Energien oder sogar von der eigenen PV-Anlage stammt, kann man praktisch ohne CO2-Ausstoß heizen. Das ist das, wo wir hinwollen und was sowohl in Neu- als auch in Altbauten funktioniert.
Was kann man tun, wenn man sich für das Thema interessiert, aber unsicher ist?
Uwe Bochnig: Bei uns ist die Wärmepumpe eine neue Technologie und wir müssen uns erst ein Stück weit mit ihr vertraut machen. Da hilft es, mit Expert:innen, aber auch mit Nutzer:innen ins Gespräch zu kommen und sich unabhängig beraten zu lassen. Die Woche der Wärmepumpe ist eine ideale Plattform, um sich umfassend zu informieren: in unserem Vortrag gibt es u.a. Infos zum rechtlichen Hintergrund zum Heizen, zu den verschiedenen Wärmepumpen-Typen und zu den Fördermöglichkeiten. Beim Info-Abend am Dienstag in Hameln und am Donnerstag in Holzminden kann man sich außerdem mit Fachleuten der Verbraucherzentrale oder von Haus- und Heiztechnikbetrieben austauschen und bei den Bank-Berater:innen den Rahmen einer Finanzierung abklopfen. Am Samstag beim „Gang durch die Keller“ in Hessisch Oldendorf und in Holzminden teilen Hauseigentümer:innen, die eine fossile Heizung durch eine Wärmepumpe ersetzt haben, ihre Erfahrungen.
Wenn man sich, zum Bespiel bei der „Woche der Wärmepumpe“ einen Überblick verschafft hat, werden sich wahrscheinlich viele Zweifel rund um die Wärmepumpe erledigen und man kann eine faktenbasierte, zukunftsfähige Entscheidung für sich treffen. Das ist das, was wir den Menschen ermöglichen wollen, die zu den Veranstaltungen kommen oder sich beraten lassen.
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Mehr zur Woche der Wärmepumpe in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden: www.klimaschutzagentur.org/woche-der-wärmepumpe
Vom 4. bis 10. November findet die bundesweite „Woche der Wärmepumpe“ statt. Die Klimaschutzagentur Weserbergland ist der regionale Partner in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden und hat ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Es richtet sich vor allem an interessierte Bürgerinnen und Bürger, aber auch an Fachleute aus den Bereichen Bauen & Wohnen sowie Kommunalmitarbeitende, die sich mit Wärmekonzepten für die Ortschaften beschäftigen.