Rinteln. Die Gärtnerei Zech aus Rinteln steckt mittendrin in der Umsetzung und Planung einer klimaneutralen Zukunft. Geschäftsführer Eike Zech hat die nächsten Schritte in Richtung Klimaneutralität klar vor Augen. Er ist mit seiner Gärtnerei dem Bündnis Klimaneutrales Weserbergland 2030 beigetreten, obwohl er eine der zentralen Leistungen für Bündnismitglieder – die ganzheitliche Beratung und Erfolgskontrolle zur Senkung der Energieverbräuche durch die Klimaschutzagentur Weserbergland – eigentlich gar nicht beanspruchen möchte. Ihm geht es um etwas anderes: Zech möchte sich mit anderen Willigen verbinden. Das sei „wichtiger als alles andere“.
„Wir wollen der Öffentlichkeit zeigen, dass es Leute gibt, denen es ernst ist, die Klimaneutralität bis 2030 zu wuppen“, sagt der Geschäftsführer. Nach außen deutlich zu machen, dass Willige bis zum Ende des Jahrzehnts klimaneutral werden können, soll andere Unternehmer:innen und Institutionen motivieren, heute mit der Umsetzung ernst gemeinter Klimaschutzziele zu beginnen. Zech hat außerdem die nachfolgenden Generationen im Sinn: „Ich möchte meinen Kindern eine vernünftige Perspektive geben. Die Welt verändert sich. Veränderungen können gut sein, weil es Leute gibt, die nicht aufgeben“, ist Zech überzeugt.
Rhea Schöning, Leiterin des Bündnis-Projekts bei der Klimaschutzagentur Weserbergland: „Wir freuen uns sehr über den Überzeugungsbeitritt der Gärtnerei Zech. Wir können Willige wie Herrn Zech nur bestärken und Ihnen versichern: das gute Gefühl, das Richtige zu tun, wird Ihnen erhalten bleiben. Wer heute freiwillig daran arbeitet, seine Energieverbräuche zu senken und auf erneuerbare Energien umsteigt, profitiert frühzeitig von der Energieeinsparung und umgeht hohe Rechnungen für fossile Energieträger.“
Die Gärtnerei Zech ist das zweite Bündnismitglied aus dem Landkreis Schaumburg. Im Laufe des Jahres wird die Bückeburger Firma Ahrens Solartechnik – ebenfalls Mitglied im Bündnis Klimaneutrales Weserbergland 2030 – auf einem der Dächer der Gärtnerei eine Solaranlage installieren und zusätzlich einen Stromspeicher einbauen. In den Sommermonaten wird der Familienbetrieb dann kaum noch Energie aus dem Stromnetz beziehen müssen. Tagsüber sollen mit dem selbsterzeugten Strom E-Fahrzeuge aufgeladen werden. Am höchsten ist der Stromverbrauch der Gärtnerei abends und in der Nacht. Mit dem Speicher kann der Strom vom eigenen Dach zwischenzeitlich gespeichert und in der Nacht verbraucht werden.
Zech hat bereits einige weitere Projekte begonnen, um seine Energieverbräuche zu drosseln und positiv auf die Umwelt einzuwirken. Beispielsweise teilt er sich zur Züchtung von Pflanzen mit besonders hohem Wärme- und Lichtbedarf mit anderen Gärtnereien ein 10.000 Quadratmeter großes Gewächshaus mit besonders guter Isolierung. Der Anbau ist dadurch fünf- bis sechsmal effizienter als wenn die Pflanzen in einem Gewächshaus der Rintelner Gärtnerei wüchsen. Momentan zwingt der Klimawandel den Betrieb zur Wiederverwertung von Materialien, erzählt Zech. Ein spezieller Haken zur Befestigung von Tomatenpflanzen wird nur in einer Firma im Ahrtal und in einer Firma in Australien hergestellt. Beide Firmen mussten ihre Produktion wegen Überschwemmungen vorübergehend einstellen. Die Restbestände werden momentan zu so hohen Preisen verkauft, dass es sich für die Gärtnerei Zech rechnet, bereits verwendete Haken aufzuarbeiten, um sie nochmal benutzen zu können. „Wir fangen in gewissen Dingen erstmal an“, sagt Eike Zech und unterstreicht, worauf es ihm ankommt.
Weitere Informationen zum Bündnis Klimaneutrales Weserbergland 2030, seiner Organisation und seinen Mitgliedern sind auf der Homepage der Klimaschutzagentur Weserbergland zu finden unter www.klimaschutzagentur.org/buendnis2030.
Ihre Ansprechpartnerin: Berlind Brodthage