Hameln. Die Hitze und Trockenheit der letzten Wochen können als ein Zeichen gelesen werden, das abermals volles Engagement für den Klimaschutz fordert und zum Einsparen von Energie und Treibhausgasen aufruft. Inmitten des Sommers setzt auch der Landkreis Hameln-Pyrmont ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz: Der Landkreis tritt dem Bündnis Klimaneutrales Weserbergland 2030 bei und verstärkt damit seinen Einsatz für ein klimafreundliches Weserbergland. Landrat Dirk Adomat und sein Stellvertreter, Carsten Vetter, nahmen am Donnerstag die Mitgliedschaftsurkunde von Anja Lippmann-Krüger, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Weserbergland, entgegen. Nach der Stadt Bad Pyrmont ist der Landkreis nun die zweite Verwaltung, die ihre Arbeit an einer klimaneutralen Zukunft im Bündnis intensiviert.
Die Liegenschaften, mit denen der Landkreis am Projekt der Klimaschutzagentur teilnimmt, müssen spätestens im Jahr 2030 weitestgehend klimaneutral sein. „Es ist sinnvoll, dass wir uns auf Gebäude konzentrieren, die in nächster Zeit ohnehin Veränderungen unterliegen werden“, so Landrat Adomat. Der Kreis tritt deshalb zunächst mit der Schule im Hummetal in Aerzen dem Bündnis bei. „Das Schulgebäude weist zum Teil, etwa hinsichtlich der Fassade, eine gute Bausubstanz auf. In den kommenden Jahren stehen aber auch Veränderungen an. Beispielsweise muss das Dach saniert und die Heizungsanlage optimiert werden. Wir werden diese notwendigen Eingriffe nutzen und die Schule schrittweise klimaneutral machen. Bei diesem Prozess wollen wir von unserer Mitgliedschaft im Bündnis Klimaneutrales Weserbergland 2030 profitieren“, erklärt Adomat. Ein festes Vorgehen der Zusammenarbeit im Bündnis ist die jährliche Energie-Bilanz, die jedes Mitglied gemeinsam mit der Klimaschutzagentur erstellt. Aus dem Bilanz-Bericht kann die Agentur ableiten, welche Sanierungsschritte welche Einspar-Effekte haben und anschließend konkrete Maßnahmen empfehlen.
Zu einem späteren Zeitpunkt will der Kreis mit weiteren Liegenschaften am Bündnis teilnehmen. „Wir werden in den kommenden Jahren mehrere Neubau-Projekte umsetzen. Die Johann-Comenius-Oberschule, die Elisabeth-Selbert-Schule und die Heinrich-Kielhorn-Schule sollen von vornherein möglichst klimaneutral neu gebaut werden“, gibt Carsten Vetter einen Ausblick. „Deshalb streben wir eine Aufnahme dieser Schulen ins Bündnis an. Sind die Liegenschaften in das Bündnis aufgenommen, wissen wir während der gesamten Zeit der Bündnisteilnahme die Beratung und Unterstützung der Klimaschutzagentur an unserer Seite“, so der Erste Kreisrat.
Sollte es dem Landkreis nicht möglich sein, teilnehmende Gebäude bis 2030 klimaneutral zu unterhalten, verpflichtet er sich zur Zahlung von Kompensationsgeldern, die in einen Fond für regionale Klimaschutzprojekte und in zertifizierte Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern fließen. „Wir tragen in jedem Fall Verantwortung für den Klimaschutz und vielleicht sogar für die Entwicklungshilfe. Wo auf der Welt wir Treibhausgase reduzieren, ist letztendlich egal, denn für den Klimaschutz hat es die gleiche positive Wirkung“, betont Adomat.
Für Anja Lippmann-Krüger ist der Beitritt des Landkreises ein besonderer Gewinn: „Der Landkreis nimmt durch seine Mitgliedschaft eine Vorbildrolle ein, die andere zum Einsatz für den Klimaschutz und zur Teilnahme an unserem Bündnis motivieren wird. Besonders freuen wir uns, dass mit dem Landkreis die erste Schule Bündnismitglied geworden ist und die Grundidee des Bündnisses über Schüler:innen, Lehrkräfte und Familien weiter in eine breite Öffentlichkeit getragen wird.“
Ausführliche Informationen zum Bündnis Klimaneutrales Weserbergland 2030 und den damit verbundenen Angeboten zur Senkung der Energiekosten und Steigerung der Unabhängigkeit sind auf der Homepage der Klimaschutzagentur zu finden unter www.klimaschutzagentur.org/buendis2030.
Ihre Ansprechpartnerin: Berlind Brodthage