Salzhemmendorf. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies hat fünf niedersächsischen Kommunen die Zertifikate für ihr vorbildliches Energiemanagement nach Kom.EMS überreicht. Der Flecken Salzhemmendorf ist eine dieser fünf Pilotkommunen, die sich nach dem länderübergreifenden Qualitätsstandard für Energiemanagement „Kom.EMS“ zertifizieren lassen hat. „Wir sind sehr stolz, dass der Flecken Salzhemmendorf unter diesen fünf Pilotkommunen ist. Mit dem Zertifikat wird nun offiziell bescheinigt, dass wir in unseren Liegenschaften vorbildlich mit Energie umgehen“, freut sich Bürgermeister Clemens Pommerening. „Mit dem Energiemanagement minimieren wir systematisch den Energieverbrauch in unseren Gebäuden und reduzieren damit unsere Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig gewinnen wir einen guten Überblick über die Verbrauchsentwicklung.“
Das kommunale Energiemanagement ist ein wichtiger Baustein im kommunalen Klimaschutz. „Der Flecken Salzhemmendorf ist hier schon seit Jahren gemeinsam mit der Klimaschutzagentur Weserbergland aktiv dabei. Mit dem Zertifizierungsprozess haben wir unsere Arbeitsabläufe noch einmal auf den Prüfstand gestellt und weitere Einsparungen erreicht. Für unser Energiemanagement ist die Anleitung und das Vorgehen nach Kom.EMS auf jeden Fall ein Gewinn“, ergänzt Florian Heise, kommunaler Energiemanager. „Wir konnten durch die systematische Überwachung und Optimierung in den letzten Jahren kontinuierlich Energie einsparen.“ „Durch das niedersächsische Klimagesetz vom 15.12.2020 wurden die Kommunen verpflichtet ab 2023 einen regelmäßigen Energiebericht vorzulegen. Dieser Verpflichtung kommen wir bereits seit 2016 nach“, informiert Bürgermeister Pommerening.
Ziel eines Energiemanagements ist es, den Energieverbrauch in den kommunalen Liegenschaften ohne Komforteinbußen zu senken. Dazu werden die Verbräuche von Wärme, Strom und Wasser kontinuierlich erfasst und ausgewertet. Die Klimaschutzagentur stellt dabei insbesondere das technische Fachwissen und die Software zur Verfügung. So können Einsparmöglichkeiten schnell erkannt und genutzt werden. Wenn das Energiemanagement kontinuierlich über mehrere Jahre durchgeführt wird, steigen in der Regel auch die Einsparungen. 20 Prozent und mehr werden dann allein durch nicht- und gering-investive Maßnahmen und eine optimierte Betriebsführung erzielt. Mit dieser Einsparung werden die für diese Aufgabe entstehenden Personalkosten mehr als aufgewogen.
Energiemanagement ist ein dauerhafter Prozess. Wenn niemand mehr hinguckt, steigt erfahrungsgemäß der Verbrauch sofort wieder an. Das ist nicht nur in kommunalen Gebäuden so, das gilt auch für private und gewerbliche Gebäude. Die Gemeinde geht mit gutem Beispiel voran. „Wir hoffen auf viele Nachahmer im privaten und gewerblichen Bereich. Wenn wir die Klimaschutzziele erreichen wollen, dann müssen wir alle Einsparpotentiale heben, in allen Bereichen. In der Gemeinde werden wir auf jeden Fall weitermachen“, betont Pommerening.
Was ist Kom.EMS?
Kom.EMS steht für Kommunales EnergieManagement-System. Das online Zertifizierungssystem orientiert sich an der DIN EN ISO 50.001 und ist auf kommunale Anforderungen zugeschnitten. Es hilft Kommunen beim systematischen Aufbau und der Optimierung und Verstetigung eines Energiemanagement-Systems. Mit der Zertifizierung wird die Einhaltung der Standards nach außen und innen dokumentiert. Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen bietet den niedersächsischen Kommunen die kostenlose Zertifizierung ihres Energiemanagements mit Kom.EMS an.
Jährlich werden die zertifizierten Kommunen bei einer landesweiten Veranstaltung mit dem Niedersächsischen Umweltministerium ausgezeichnet. Die erste Auszeichnungsveranstaltung fand am 17.02.2022 in Hannover statt.
Ihre Ansprechpartnerin: Berlind Brodthage