Gemeinsam mit der Klimaschutzagentur Weserbergland möchte der Flecken Aerzen in den nächsten Monaten zukunftsweisende Entwicklungen anstoßen und mit mutigen Konzepten dem ländlichen Raum eine positive Entwicklung bieten. Im Ortsteil Grupenhagen soll damit Anfang Mai 2021 begonnen werden. Mit Hilfe eines sogenannten Integrierten Energetischen Quartierskonzeptes wird die Grundlage für eine langfristige Modernisierung und Aufwertung des Ortsteils entstehen. Dabei geht es Bürgermeister Andreas Wittrock und der Klimaschutzagentur jedoch nicht nur um das Thema energetische Sanierung, sondern auch um die Zufriedenheit und Lebensqualität der Einwohner*innen sowie die Zukunftsfähigkeit des Dorfes Grupenhagen.
„Wie weitere Ortsteile Aerzens sieht sich auch Grupenhagen mit der Herausforderung konfrontiert, perspektivisch ohne den Brennstoff Öl planen zu müssen“, so Bürgermeister Wittrock, und erläutert weiter: „Aufgrund fehlender Infrastruktur kann hier aber nicht auf eine Versorgung mit Gas umgestiegen werden. Eine Auseinandersetzung mit der Frage nach einer zukunftsfähigen Energieversorgung ist daher unumgänglich.“ Gleichzeitig weist ein Teil der örtlichen Baustruktur energetischen Modernisierungsbedarf auf. Im Hinblick auf das bundesdeutsche Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050 steht der Ort auch hier vor einer großen Aufgabe, mit der möglichst zeitnah begonnen werden sollte. Zudem spielen auch weitere Dorfzukunftsthemen, wie Infrastruktur, Mobilität und demografischer Wandel sowie städtebauliche, soziale und demografische Belange eine zentrale Rolle bei der Konzepterstellung. Hier gilt es, langfristige Lösungen zu finden und vorhandene Potenziale besser zu nutzen.
Wo genau der Schuh vor Ort drückt und an welchen Alternativen es in Grupenhagen mangelt, können jedoch am besten ganz andere Expert*innen sagen. „Ein ganz entscheidender Bestandteil der konzeptionellen Arbeit wird eine enge Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen vor Ort sein“, erläutert Patrick Bienstein, Projektleiter der Klimaschutzagentur Weserbergland. So soll allen Bürger*innen beispielsweise bei Abendveranstaltungen die Chance gegeben werden, sich über den Prozess zu informieren. In Workshops bietet sich allen Interessierten zudem die Möglichkeit, den Wandel des eigenen Wohn- und Lebensumfeldes aktiv mitzugestalten. „Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Zukunftsgestaltung mit den Grupenhagenern. Schließlich ging der Anstoß zur energetischen Stadtsanierung von der Zukunftswerkstatt Grupenhagen e.V. aus, der sich für eine ganzheitliche Entwicklung des Ortes einsetzt“, so Bienstein. Im Vorfeld der Antragsstellung organsierte der Verein eine Bürger*innenversammlung zur möglichen Aufnahme in das Förderprogramm 432 der KfW Bank, was im Zuge des Vortragsabends auf breite Zustimmung stieß und letztendlich den Ausschlag für die Förderantragsstellung gab.
Mit dem Quartierskonzept unterstützt der Flecken Aerzen seine Ortsteile dabei, ihr Klimaschutz-Engagement zu verstärken und Entwicklungen anzustoßen, um das bundesdeutsche Ziel „Klimaneutralität 2050“ wirklich erreichen zu können. Die Erfahrungen aus Grupenhagen können im Anschluss auf andere Ortsteile Aerzens übertragen werden.
Ihr Ansprechpartner: Daniela Riekenberg, Larisa Purk